Sonntag

Gesellschaft & Politik

Eine Neonazi-Bande ermordete zwischen 1998 und 2011 neun Menschen aus rassistischen Motiven, tötete eine Polizistin und verletzte ihren Kollegen lebensgefährlich. Die Terrorgruppe verübte mindestens drei Sprengstoffanschläge, einen mit einer Nagelbombe in Köln mit vielen Verletzten, und (mindestens) fünfzehn Raubüberfälle. Wesentliche Fragen nach den Hintergründen dieser mörderischen Serie sind trotz eines Mammutprozesses mit 400 Verhandlungstagen sowie dreizehn parlamentarischen Untersuchungsausschüssen immer noch offen. Denn hinter dem NSU und seinem Netzwerk, das wohl Hunderte von Personen umfasst, öffnete sich das Panorama des wohl größten Geheimdienstskandals in der Geschichte der BRD. In die Taten des NSU waren Dutzende von V-Leuten diverser Geheimdienste verstrickt. Bei den jahrelangen Ermittlungen der Polizei tat sich obendrein ein Abgrund an behördlichem Rassismus auf. Ablesbar schon an der Bezeichnung Döner-Morde wurden die Opfer als Mittäter behandelt. Zum Ende des NSU-Prozesses in München wird Friedrich Burschel am 22. April eine Bilanz ziehen. Er ist Referent für Neonazismus und Strukturen/Ideologien der Ungleichwertigkeit bei der Akademie für Politische Bildung der Rosa Luxemburg Stiftung in Berlin und war viereinhalb Jahre als Prozessbeobachter tätig.

Die ursprüngliche “Mittwochsdisko” oder nun auch “Sonntagsdisko” ist eine Diskussionsgruppe des externen Veranstalters Peter Bierl.

Einlass 17.00 Uhr >> Tisch im Wirtshaus reservieren unter: 08807 947 8810 (Außerhalb der Öffnungszeiten meldet sich unser Anrufbeantworter – bitte drauf sprechen, wir rufen zurück.)
Beginn 20.00 Uhr. Bestuhlt. Eintritt frei/Spende.

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